Liebe Literaturinteressierte!
Es ist ja niemand aufgefallen oder gar als Manko
bemerkt worden, dass ich das 3. Quartal ausgelassen habe. Aber – so beginnt
jede Entschuldigung, warum auch nicht meine?
Ich habe zumindest einen plausiblen Grund anzuführen:
Bis Ende November „jagte“ ein literarischer Event den anderen: Zuerst die
Schreibwerkstätte in Piran, verbunden mit einem Treffen von Autorenkollegen aus
Slowenien, Italien, Deutschland und Bulgarien – eben der Europa-Literaturkreis,
dann die Lesereise nach Potsdam, die Reibeisenvorstellungen in Berlin und Kiel,
die Teilnahme an der Arbeitstagung des Verbandes Freier Deutscher Autoren und
last but not least: Die Fertigstellung meines Manuskriptes für das neue Buch
und die Weiterleitung an den Verlag in Berlin. Jeder Autor kann gerade das
Letztere verstehen, was da an Anspannung, Druck und Korrekturenwut über einen
hereinbricht. Aber es ist geschafft, nun ist das Manuskript beim Verlag und das
Warten auf die Zusage und den Erscheinungstermin beginnt. Das heißt die Zusage
war ja schon da, bei der Lesung in Potsdam brachte ich auch einen Kurzauszug
und „meine“ Verlegerin Simone Barrientos sagte spontan „Das Buch machen wir!“
Nur kommt es eben oft anders als man denkt: Nach meiner Rückkehr von meiner
jährlichen Schiwoche in Südtirol lag eine E-Mail des Kulturmaschinen-Verlages
vor, dass die Arbeiten eingestellt werden. Keine neuen Bücher mehr aufgelegt,
die bestehenden Verträge laufen aus – usw.
Wie immer habe ich eine Reihe von Vorfällen,
Ereignissen usw. aufgezeichnet um dann zu gegebener Zeit – eben zur
Nachlesezeit – meinen Senf dazuzugeben.
Also, fangen wir an:
Da gab es im 3. Quartal, gleich zu Sommerbeginn das
Jubiläumsheft des Prof. Alfred Kolleritsch: die 200. Ausgabe der „Manuskripte“
eine enorme Schwarte wie wir in Österreich so sagen. Über 400 Seiten! Dann die
ständige Frage derer, die in der tiefen obersteirischen Provinz sitzen und vom
Kulturbetrieb in der Landeshauptstadt nicht wahrgenommen werden: Was hat der
Kolleritsch, was wir nicht haben?
Nun einmal, das
fällt gleich beim „Anlesen“ auf, so viele Druckfehler wie sie in dem
Jubiläumsheft vorkommen, haben wir während der gesamten 30 „Reibeisenjahre“
nicht produziert! Natürlich: Prominente Namen, mit einer Nobelpreisträgerin
können wir nie und nimmer aufwarten, und dass trotzdem eine Reihe von so
genannten Gähn-texten vorkommen? Aber anscheinend galt die Devise: Texte müssen
her! Aber von der Nummer 200 der Manuskripte war das steirische und
österreichische Feuilleton voll. Gut, die prominenten Namen garantieren dafür!
Da gab es im Sommer ein Konzert oder einen Auftritt
eines gewissen Robbie Williams in Wien. Der wurde natürlich von den
Seitenblicken abwärts bis zu den Qualitätszeitungen und zum so genannten
Boulevard ausführlich gewürdigt. Obwohl oder weil er in einem Interview sagte,
dass er sich für seine Bühnenauftritte immer die „mit dem größten Busen“
aussuche. Wo blieb das Aufheulen der Feministinnen? Keine Buhrufe, kein
Pfeifkonzert, die Zeitungen in den nächsten Tagen: Schweigen im Walde –
ausgenommen Frau Anneliese Rohrer in der „Presse“. Was gab es für ein
Geheul, als in Deutschland ein gewisser Rainer Brüderle bei einem Parteitag
Ähnliches von sich gab! Der Aufstand der Berufsfrauen in allen Medien war
gewaltig und unübersehbar! Zu Beginn der Wahlkampagnen im Sommer gab es auch
Auftritte einer Gruppe, die für das Team Stronach warb und dabei bedeutungsvoll
mit ihren Popos wackelte. Jede, aber wirklich jede drittklassige (diese Bezeichnung
wähle ich bewusst und in voller Absicht!) Journalistin musste den Herrn
Stronach wegen dieser Hinternschupfenden Mädchen ansprechen. Wogegen der Herr
Williams niemals zur Rede gestellt wurde. Der eigentlich erwartete „shitstorm“
in den Social Medien blieb aus. Wie gesagt, ausgenommen die Frau Rohrer in der
„Presse“ fand den Auftritt und die Aussage des Williams genauso widerlich.
Die Zentralmatura kommt ja ab 2015 nun fix, einige
mathematische Zähne wurden ihr ja gezogen, nichts hört man aber davon, dass die
Proteste der IG-Autoren etwas genützt hätten. Das bedeutet nichts anderes, als
dass in Zukunft die Matura in Österreich ohne Literatur ablaufen wird.
Literatur ist kein Bestandteil mehr für die Reifeprüfung! Ach ja wie schrieb
schon unser einziger Klassiker Franz Grillparzer: „Es mag sein, dass in Sachsen
und am Rhein es Leute gibt die mehr in Büchern lasen ...“ Ich frage mich nur,
wer von den künftigen Maturanten wird den Herrn Grillparzer dann in zehn oder
zwanzig Jahren auch noch kennen, wenigstens die Titel seiner Werke wissen? Ich
wohne ja in einer Grillparzerstraße, man solls nicht glauben, wie bei den
Postanschriften heute schon der Name des Dichters verhunzt wird!
Da gab es vor der Wahl im Herbst wieder einmal den
Aufruf, den Pflegekräften mehr zu bezahlen und eine wahlwerbende Partei stellte
die berechtigte Frage, warum eine Frau in diesem Beruf, die genauso schwer
arbeitet wie ein Bauarbeiter um soviel weniger verdient. Ich will mich ja nicht
in Kollektivvertragsangelegenheiten einmischen, aber soviel ist mir aus meiner
Tätigkeit noch bekannt; Kollektivverträge regeln Mindestentlohnungen und keiner
Organisation oder Firma ist es verboten mehr zu bezahlen. Das geschieht ja
auch, gerade dort, wo Arbeitskräftemangel herrscht müssen die Arbeitgeber über
den KV bezahlen, sonst kriegen sie keine Mitarbeiter oder nur solche die
mindergeeignet sind. Das ist eben das Gesetzt von Nachfrage und Angebot. Daher
verstand ich im vergangenen Herbst ein diesbezügliches Flugblatt einer
wahlwerbenden Partei nicht: Genau jene, die in den Gemeinden welche über die
Sozialhilfeverbände die Mehrheiten stellen, haben es ja selber in der Hand,
mehr zu bezahlen. Was soll daher die Forderung? „Mehr Lohn für die
Mitarbeiterinnen in den Pflegeberufen!“ Zahlt einfach mehr, ihr habt es ja
selber in der Hand!
Dann erhielten wir es Schwarz auf Weiß, was ich schon
vor zwei oder drei Jahren hier in einer der Nachlesen schrieb: Da gaben die
Kapfenberger Fußballer ein Kurzgastspiel in der obersten Spielklasse der
Österreichischen Bundesliga. Und von dort an, gab es ständig Berichte über
Verwicklungen von Kapfenberger Spielern in die div. Wettskandale. Doch beweisen
konnte man ja nix! Nun aber ist die Katze aus dem Sack! U-Haft über ehemalige
Spieler der Kapfenberger Fußballer usw. Sehr geehrte Leser dieser Nachlese: es
ist mir vollkommen wurscht, wie bei Sport geschoben, geschwindelt, betrogen
wird, ich widme diesen Ereignissen üblicherweise keine Aufmerksamkeit. Nur was
ich ärgert: Dieser Verein wird noch immer von der Stadtgemeinde Kapfenberg
unterstützt! Lieber Herr Bürgermeister! Sprich ein Machtwort: Solange nicht
alle Vorwürfe aufgeklärt und widerlegt sind, gibt es keine Steuergelder mehr
für die KSV 1919!
Unsere Bemühungen um eine Erhöhung der Subvention
durch die Gemeinde haben Erfolg gehabt, es gibt für das Budgetjahr 2014 eine
Erhöhung. Damit sind wir gerade noch im fünfstelligen Eurobereich angelangt,
keine Rede von den sechsstelligen Beträgen nur allein für die Fußballsektion!
"Ö1 gehört" - Die kommentierte Erfolgsgeschichte eines Radiosenders |
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, dass die
Wienerstraße, die Grazerstraße, die Mariazellerstraße nunmehr gendergerecht
benannt werden: Wienerinnen-, Grazerinnen-, Mariazellerinnenstraße usw. Ach wie
schön, wie spannend und wie wichtig! Fast so wie die Neuschöpfung der
bezüglichen Strophe in der Bundeshymne!
Liebe Literaturfreunde: Ein aufregendes Lesejahr ging
auch zu Ende! Ich habe auf unserer Homepage www.europa-literaturkreis.net/lesetipps eine Reihe von Buchbesprechungen eingestestellt,
machen Sie sich selbst ein Bild, welche Bücher mich „vom Hocker“ reißen, welche
ich eher nicht empfehle. Alle jene, die mir zugingen, die ich las und NICHT
anführte – nun ja, die sind halt auch nicht erwähnenswert (nach meiner
Ansicht). Welche das sind? Das wissen die Autoren, die mir ihre Bücher zur
Verfügung stellten.
2013 war auch ein Jahr großer literarischer
Gedenkstunden. Wir haben in unserem monatlichen Literaturkaffee vieler Dichter
gedacht, über ihre Werke gesprochen, sie versucht wieder in Erinnerung zu
rufen. Klar, vieles ging, etliches musste unterbleiben, wir haben im Dezember
noch der erst verstorbenen Doris Lessing gedacht, wir haben nicht mehr
untergebracht, dass von 100 Jahren das Monumentalwerk Marcel Proust „Auf der
Suche nach der verlorenen Zeit“ erstmals erschien. Es fragt sich, wer
wird sich die fast 5000 Seiten antun sie zu lesen? Vielleicht schaffe ich es
einmal!
2014 wird auch ein Trakl Jahr, wir werden diesen
österreichischen Dichter würdigen, es ist aber auch ein Gedenkjahr für ArnoSchmidt (Zettels Traum), sowie für William Shakesspeare, doch lassen Sie sich
überraschen: an jeden dritten Donnerstag im Monat (neu, anstelle Mittwoch ist
es nun der Donnerstag) im Literaturcafe im KUZ im 2. Stock (im Lesezimmer der
Bücherei). Das genaue Thema steht immer rechtzeitig in unserer Homepage!
Nun noch eine persönliche Mitteilung:
Wie schon zu Beginn erwähnt, habe ich das Manuskript
meines nächsten Buches fertig gestellt. Nun gibt es noch Restbestände des
ersten Romans „Lautsprecher in den Bäumen“ sowohl im Verlag als auch bei mir.
Sie können das Buch, so Sie es noch nicht haben, sofort bestellen, in jeder
Buchhandlung, direkt beim Verlag „Kulturmaschinen“ in D 10963 Berlin,
Wilhelmsatraße 119b, aber auch über Amazon. Sowohl als konventionelles Buch als
auch als e-book. Aber auch ich habe noch eine geringe Anzahl zu Hause vorrätig.
Wer schnell bestellt wird umgehend beliefert. Preis in Österreich €17,50 in
Deutschland € 16,90.
Helfen Sie mir, Platz zu schaffen!
Und wenn Sie sich für mein literarisches Schaffen interessieren,
kontaktieren Sie mich über diese Mailadresse, ich komme gerne in die
„entlegendsten Nester“ um in einer Lesung meine Bücher vorzustellen! Fragen Sie
nach meinen Konditionen, die im Übrigen den Vorgaben der IG-Autoren
entsprechen, wobei das bereits im Zusammenhang mit den KV gesagte gilt: Jeder
kann mehr zahlen!
Das, meine geschätzten Literaturinteressierten wars
für 2013. Ich wünsche Euch ein gutes, erfolgreiches gesundes Jahr 2014 es soll
uns allen, auch ein literarisch ergiebiges werden!
Wie immer zum Schluss: Das sind keine offiziellen
Mitteilungen des Europa Literaturkreises Kapfenberg, sondern meine persönlichen
Ansichten und Meinungen.
Wenn Sie diese
Nachlese(n) nicht mehr bekommen wollen, kurz auf Antwort klicken und Sie sind
aus der Liste gestrichen!
Mit den besten Grüßen
Euer Hans Bäck
PEN-Trieste,
Podium, ÖSV/AWA,
FDA-SH/HH,
Europa Literaturkreis Kapfenberg
Literaturkollegium Brandenburg
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