Karl Lasezki feierte dieser Tage seinen hundertsten
Geburtstag. Für ältere Kapfenberger waren
Herr Lasezki und seine schon früh verstorbenen Gattin Grete eine Institution.
Für die Jüngeren, die mit dem Namen nichts mehr anfangen können: Karl und Grete
Lasezki waren viele Jahre hindurch die Leiter der Niederlassung der
Bu8chhahndlung Leykam in Kapfenberg – ja das gab es einmal! In der drittgrößten
Stadt der Steiermark konnte eine Buchhandlung noch wirtschaftlich geführt
werden. Und später dann, wurde das
Ehepaar Lasezki verantwortlich für den Aufbau und die Führung/Leitung der
Kapfenberger Stadtbücherei. Und in dieser Funktion waren die beiden
„Büchernarren“ im wahrsten Sinne des Wortes echte Volksbildner, obwohl sie
diesen Anspruch nie erhoben hatten und ihn ganz sicher zurückgewiesen hätten.
Doch, doch, Karl Lasezki war als Büchereileiter ein Volksbildner. Wenn er
beispielsweise darauf Wert legte, in „seiner“ Bücherei keine Trivialliteratur
zu führen und wir Buben unseren Bedarf an Karl May Bänden anderswo decken
mussten. Aber er führte uns behutsam weiter zur Literatur, wies und auf
Neuerscheinungen hin, gab uns Leselisten, Leseanregungen. Kein Mensch sprach
damals von einem Kanon der Literatur, von Büchern, die „man gelesen haben
musste“ – aber wir konnten in diese unglaublich spannende Welt der Literatur
dank seiner Hilfe eindringen und sie für uns erschließen. Dafür sei Karl Lasezki
zu seinem Geburtstag aufrichtig Dank gesagt, verbunden mit den herzlichsten
Glückwünschen zu diesem doch sehr seltenen Feiertag.
Im Namen vieler Leser der ehemaligen Stadtbücherei, die dank
seiner Hilfe unheilbar vom Lesevirus angesteckt wurden.
Hans Bäck
weiterführende Links:
meinbezirk.at
http://www.meinbezirk.at/bruck-an-der-mur/chronik/ohne-krawatte-gab-es-kein-bedienen-d1378860.html
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