Freitag, 2. Oktober 2015

Start einer Lesereise




in eine der schönsten Städte Europas
von Hans Bäck

Ja, wirklich und ohne Übertreibung: Krakau halte ich für eine der schönsten Städte Europas! Ob es sich dabei um die mustergültig instandgesetzte Altstadt handelt, den prachtvollen Wawel, die unterirdische Stadt, die vielen Museen, die vorbildlichen Öffentlichen Einrichtungen wie Busse, Tram und (jawohl, auch diese) WC-Anlagen, es ist eine Freude in Krakau unterwegs zu sein. Dazu kommt noch etwas, das ich in vielen besuchten Städten vermisste: eine Sauberkeit der Straßen, Plätze, Parkanlagen, Haltestellen, die echt beeindruckend ist. Da liegen keine „Tschick“ bei den Haltestellen, die werden in die reichlich vorhandenen Behälter entsorgt, da gibt es an allen Straßen und Plätzen geschätzt alle 50 m einen Abfallbehälter, die Sauberkeit der öffentlichen WC Anlagen ist vorbildlich (dafür bezahlt man die 2 Zloty= 50 Cent gerne), die Anlagen der Restaurants und Cafés stehen dem aber nicht nach, sogar am Markt, dem Kleparski Rynek sind die (unterirdischen) öffentlichen Toiletten blitzsauber! Da komme niemand und spreche etwas von „Polen“ oder „Osten“.  Wenn ich da an die öffentliche WC-Anlage zu Hause neben der VS-Stadt denke – da ist tiefster Balkan! Der alte k. u. k. Bahnhof „Krokòw glowny“ längst ersetzt durch einen modernen, allen Ansprüchen gerecht werdenden funktionell super geplanten Bahnhof incl. integriertem Busbahnhof, der alte Bahnhof ist erhalten, vorbildlich restauriert. Sowohl die klassizistische Fassade (incl. der Färbelung in – erraten – Schönbrunnergelb), als auch die gußeisernen Pfosten mit den Ketten zur Verhinderung des Betreten von Geleisen strahlen das Flair der Vergangenheit aus.
Doch genug geschwärmt von der Stadt, schließlich war ich ja wegen der Literatur in Krakau. Die polnischen Freunde und das Literaturkollegium Brandenburg hatten im örtlichen Goethe-Institut eine Lesung vorbereitet. Der Publikumsansturm hielt sich zwar in Grenzen, jedoch waren die vorgelesenen Texte aus der gemeinsamen Anthologie „Eine Kindheit in ... Dzieciństwo w Polsce...“ sehr gut ausgewählt, von Božena Boba-Dyga charmant übersetzt und kommentiert, durchaus dazu angetan, mehr davon zu lesen, zu hören. Drei Stunden dauerte die Veranstaltung, und niemand lief davon! Also Literatur kann schon fesseln! Spannende Texte, sowohl der polnischen als auch der deutschen Autoren! Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen in Berlin du Potsdam!
Natürlich nicht nur Gläubige vor der Marienkirche am Rynek, einfach Menschen, sind von der Schönheit begeistert!                                                            

Den Steirer frisst da der Neid!

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