in eine der schönsten Städte Europas
von Hans Bäck
Ja,
wirklich und ohne Übertreibung: Krakau halte ich für eine der schönsten Städte
Europas! Ob es sich dabei um die mustergültig instandgesetzte Altstadt handelt,
den prachtvollen Wawel, die unterirdische Stadt, die vielen Museen, die
vorbildlichen Öffentlichen Einrichtungen wie Busse, Tram und (jawohl, auch
diese) WC-Anlagen, es ist eine Freude in Krakau unterwegs zu sein. Dazu kommt
noch etwas, das ich in vielen besuchten Städten vermisste: eine Sauberkeit der
Straßen, Plätze, Parkanlagen, Haltestellen, die echt beeindruckend ist. Da
liegen keine „Tschick“ bei den Haltestellen, die werden in die reichlich
vorhandenen Behälter entsorgt, da gibt es an allen Straßen und Plätzen
geschätzt alle 50 m einen Abfallbehälter, die Sauberkeit der öffentlichen WC
Anlagen ist vorbildlich (dafür bezahlt man die 2 Zloty= 50 Cent gerne), die
Anlagen der Restaurants und Cafés stehen dem aber nicht nach, sogar am Markt,
dem Kleparski Rynek sind die (unterirdischen) öffentlichen Toiletten
blitzsauber! Da komme niemand und spreche etwas von „Polen“ oder „Osten“. Wenn ich da an die öffentliche WC-Anlage zu
Hause neben der VS-Stadt denke – da ist tiefster Balkan! Der alte k. u. k.
Bahnhof „Krokòw glowny“ längst ersetzt durch einen modernen, allen Ansprüchen
gerecht werdenden funktionell super geplanten Bahnhof incl. integriertem
Busbahnhof, der alte Bahnhof ist erhalten, vorbildlich restauriert. Sowohl die
klassizistische Fassade (incl. der Färbelung in – erraten – Schönbrunnergelb),
als auch die gußeisernen Pfosten mit den Ketten zur Verhinderung des Betreten
von Geleisen strahlen das Flair der Vergangenheit aus.
Doch
genug geschwärmt von der Stadt, schließlich war ich ja wegen der Literatur in
Krakau. Die polnischen Freunde und das Literaturkollegium Brandenburg hatten im
örtlichen Goethe-Institut eine Lesung vorbereitet. Der Publikumsansturm hielt
sich zwar in Grenzen, jedoch waren die vorgelesenen Texte aus der gemeinsamen
Anthologie „Eine Kindheit in ... Dzieciństwo w Polsce...“ sehr gut
ausgewählt, von Božena Boba-Dyga charmant übersetzt und kommentiert, durchaus
dazu angetan, mehr davon zu lesen, zu hören. Drei Stunden dauerte die
Veranstaltung, und niemand lief davon! Also Literatur kann schon fesseln! Spannende
Texte, sowohl der polnischen als auch der deutschen Autoren! Ich freue mich
schon auf die Fortsetzungen in Berlin du Potsdam!
Natürlich
nicht nur Gläubige vor der Marienkirche am Rynek, einfach Menschen, sind von der
Schönheit begeistert!
Den
Steirer frisst da der Neid!
Jetzt müsste man halt wissen wo "VS-Stadt" in Österreich liegt?!
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