Sie
kam, vom Mantelsaum der Nacht umhüllt,
zu
mir als Traumbild wie die Berggazelle.
Von ihrem Mund die Feuchte trank ich bald
Von ihrem Mund die Feuchte trank ich bald
und
bald des süßen Weines gold'ne Welle,
Bald
küsst ich ihrer Wangen Abendrot,
von
ihren dunklen Haaren überschattet.
Am Stabe des Orion schlich die Nacht
Am Stabe des Orion schlich die Nacht
schon
altersgrauen Hauptes und ermattet;
Langwallenden Gewands, mit blonden Locken
Langwallenden Gewands, mit blonden Locken
kam
dann der Tag und wiegte sich vor Wonne;
In seines Mundes Zähne, die Jasminen,
In seines Mundes Zähne, die Jasminen,
verliebte
nach dem Regen sich die Sonne.
In seinen Kleidern schwankten Duftgesträuche
In seinen Kleidern schwankten Duftgesträuche
und
löschten ihren Durst in kühlen Flüssen;
Wir aber brauchten Regen nicht, da Arm
in
Arm wir lagen unter Tränengüssen.
Ibn
Khafâdja (1058-1139,
Andalusien)
Übersetzung
modifiziert nach Sigrid Hunke
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