Hans Bäck / 2014 |
Liebe
Literaturinteressierte!
In
wenigen Tagen ist es soweit und das Reibeisen
2014 wird vorgestellt! Die Ausgabe Nummer 31! Wer hätte 1983 gedacht, dass
es „uns“ nach 31 Jahren noch immer gibt und wir bis dahin einen Umfang erreicht
haben, von dem 1983 niemand zu träumen wagte. Doch was sagt der Umfang, es geht
ja um die Inhalte, um die Qualität der Beiträge. Oft haben wir im kleinen Kreis
darüber räsoniert, dass die Beiträge in den „alten,“ den „ersten“ Heften eine
Qualität gehabt hätten, die später kaum mehr erreicht wurde! Doch wir wissen
alle, wie das ist, mit dem „ja früher...“
Lassen wir die Nostalgie, wenden wir
uns der Literatur des neuen Reibeisens zu, nicht nur der Literatur, auch den
übrigen Beiträgen. Wer nicht an einer der beiden Präsentationen in Kapfenberg (am 11. 4.) und in Wien (am 24. 4.)
dabei sein kann, dem soll auf diesem Weg ein wenig Gusto auf das neue Heft
gemacht werden – immerhin brauchen wir die Einnahmen aus dem Verkauf der Hefte
genauso wie jene aus den Inseraten und Förderungen!
Reibeisen Nr. 31 – ein Schwerpunkt:
Unser Nachbarland Ungarn!
Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur von Sepp Kaltenböck wie immer
kenntnisreich und detailliert dargestellt. Diese Beiträge von Sepp Kaltenböck
sind immer ein Genuss zu lesen, die sind keine trockene Aufzählung von Daten,
Jahreszahlen, das lebendige Schilderung einer tausendjahrelangen
Zusammengehörigkeit.
Was lag näher, als diesem Nachbarn auch
einen umfangreichen Literaturteil zu widmen! Und da haben wir tatsächlich
„Goldstücke“ bekommen. Dank einer intensiven Zusammenarbeit mit dem PEN-Club Ungarn erhielten wir von
hochrangigen Mitgliedern dieser internationalen Schriftstellervereinigung
hervorragende Beiträge: Kurzgeschichten, Romanauszüge, Gedichte, Essays. Und
das alles ohne Honorarforderungen! Natürlich ist es uns eine Ehre und eine
Freude, viele der ungarischen Autoren – immerhin stellen diese fast das
komplette Präsidium des ungarischen PEN dar – bei unseren Präsentationen
begrüßen zu können! Der ungarische Honorarkonsul in der Steiermark, Mag. R.
Roth hat weiters eingefädelt, dass auch die ungarische Botschaft bei beiden
Veranstaltungen vertreten sein wird. Wer wird da wohl vom offiziellen
Kapfenberg dabei sein? Von der offiziellen Steiermark, nein da träumen wir ja
nicht einmal mehr. Denn, wie sagte seinerzeit unser Ferstl Edi? Für die Grazer
Kulturstellen, hört die Kultur der Steiermark an der Weinzöttlbrücke auf!
Aber, liebe Literaturinteressierte,
auch die übrigen Beiträge haben es in sich! Gastautoren aus Bulgarien und Polen sind ja inzwischen fast schon
Stammautoren bei uns, aber auch aus Slowenien, Russland, Serbien haben
Schriftsteller uns Beiträge zur Verfügung gestellt. Dazu kommen die Beiträge
aus Deutschland und aus Österreich. Ja, meine Damen und Herren, im vierten
Lebensjahrzehnt des Reibeisens hat sich dieses im internationalen
Literaturbetrieb verankert. Dass der heimische von uns kaum Notiz nimmt, nun ja
wir erscheinen ja in der Provinz und nicht in Graz. So ist das eben.
Jedenfalls, das Reibeisen um € 15,- ist
mit 245 Seiten so umfangreich wir
noch nie, auch entsprechend schwer (leider), aber Sie haben wochenlang
Lesestoff! Spannend, abwechslungsreich, international, humorvoll, tragisch, ach
was, alles was Literatur ausmacht! Kaufen Sie das Reibeisen und Sie werden
staunen!
Wir
freuen uns, wenn wir Sie begrüßen dürfen!
Ein
paar andere Gedanken möchte ich auch noch unterbringen, es gibt ja nicht nur
das Reibeisen!
Einige Diskussionen hat mein letzter
Beitrag über die Fußballer und deren
Förderungen bzw. die aufgeflogenen
Machinationen ausgelöst. Ich halte für mich fest: Fußballer sind –
üblicherweise, wie es im Sport heute Usus ist – gutbezahlte Profis, die einen
Beruf ausüben. Und dass sie dabei auch auf ihr Geldbörsel achten ist einmal
unbenommen. Ich erinnere nur an den legendären österr. Nationalspieler der vor
Jahren bei den Vertragsverhandlungen sagte: „Brutto oder netto ist mir egal,
ich will das Geld bar auf die Hand“ Und wenn der Bezahlung nachgeholfen wird,
z. B. durch die Wettmanipulationen so ist das m. E. Systemimmanent! Wobei ich
natürlich nicht automatisch jedem Fußballer unterstelle, zu manipulieren, doch
die Möglichkeiten bestehen in großer Zahl und werden in großer Zahl auch
wahrgenommen. Daher meine Zurückhaltung, mir ein Fußballmatch anzusehen und
meine Bedenken gegen die übermäßige Förderungen der heimischen Fußballer durch
die öffentliche Hand. Nun entspricht in Kapfenberg die Flutlichtanlage nicht
mehr den Bestimmungen, also muss der
Steuerzahler her. Und sollten die Kapfenberger in die Bundesliga aufsteigen,
dann muss der Steuerzahler für eine Rasenheizung sorgen. Was haben wir für
Probleme unser Budget jährlich zu erstellen, das Reibeisen zu finanzieren usw.
Die Durchführung der Biennale im kommenden Herbst zum Thema „Literatur und
Arbeitswelt“ scheitert an den finanziellen Nöten von Bund, Land und Gemeinde.
Mit einem Viertel der beheizten Rasenfläche im Stadion wäre uns für Jahre
geholfen!
Ich bewundere immer die Menschen, die Beiträge im TV mit Musik unterlegen
müssen, da gibt es oft spannende Herausforderungen und meist gelingt das auch
so ausgezeichnet, dass dem Zuseher/Zuhörer diese Begleitung kaum auffällt. Doch
da gab es im Feber heuer einen Beitrag über Salzburg, wunderbare Bilder aus der
Stadt und der Umgebung. Klar, da musste Mozartmusik als Untermalung her. Lachen
musste ich jedoch, als bei dem Bericht über das Kapuzinerkloster am Mönchsberg
die Arie des Cherubino aus der Hochzeit des Figaro „sagt holde Frauen, die ihr
sie kennt, sagt ist es Liebe, was hier so brennt“ gespielt wurde. Köstlich!
Ja, sparen müssen die öffentlichen Stellen, behaupten sie immer wieder.
Da erinnere ich mich an etwas das ich seinerzeit gelernt hatte: Sparen kann ich
nur Geld, das ich habe und nicht ausgebe, also auf „die Seite lege.“ Aber Geld,
das ich gar nicht habe, wie kann denn das gespart werden? Da haben unsere
Finanzgenies in Bund und Land wieder eine Bedeutung erfunden, die so sicher
nicht gemeint war. Aber die deutsche Sprache hat schon ihre Tücken!
Ja, sparen, da fiel mir noch eine
Meldung auf: Als das Desaster mit dem Burgtheater
aufflog, musste der Minister ein Rechtsgutachten einholen um die weitere
Vorgangsweise mit dem Direktor des Hauses zu entscheiden. Nun wissen wir doch
alle, die überwiegende Zahl der höherrangigen Ministerialbeamten sind ja
Juristen. Warum muss dann ein teures Gutachten von einer externen Stelle
eingeholt werden? Das verstehe ich nicht!
Der internationale Frauentag wurde intensiv begangen, es ist keine
Frage, dass Frauen in Österreich noch immer diskriminiert sind, wenn jedoch in
Anwesenheit von Frauen aus dem Sudan und nach deren Berichten über ihre
Lebensumstände die österr. Frauen über ihre Diskriminierung jammern, dann
grenzt das für mich an Obszönität! Nochmals, ja die Frauen in Österreich werden
noch immer diskriminiert, bekommen weniger Gehalt als Männer, werden bei den
Aufstiegschancen benachteiligt, im Vergleich zu den Schilderungen aus dem
Sudan, wo es selbstverständlich ist, dass die Frauen stundenlang mit den
Kanistern am Kopf zu den Wasserstellen gehen, der Gewalt durch die Terrorbanden
ausgesetzt sind, die Genitalverstümmelung an der Tagesordnung ist, von einer
Möglichkeit eines Schulbesuches für die Mädchen nicht einmal geträumt werden
kann, dann, ja dann, meine Verehrten – siehe oben!
Es passt ja zum internationalen
Frauentag, dass z. B. in der Schweiz
erst im Jahre 1978 es Frauen erlaubt wurde, dem Schweizer Alpenclub
beizutreten!
Und dazu passt natürlich auch die
Meldung, das Österreichische Normungsinstitut hat die ÖNORM A 1080 herausgegeben, wo die Richtlinie enthalten ist, die
gendergerechte Schreibweise im Schriftverkehr zu unterlassen. Alle, die meine
Nachlesen verfolgen, wissen, wie ich mich über die Auswüchse der
gendergerechten Schreibweise immer schon geärgert habe und werden verstehen,
dass ich dem Normungsinstitut (Austrian Standards heißt es ja jetzt) direkt
dankbar bin. Die Bewohner der Wienerinnenstraße können aufatmen, sie bleiben
Bewohner der Wienerstraße, und die Rotinnen, Schwarzinnen, Grüninnen bleiben ganz
normale Rote, Schwarzen oder Grüne Parteimitglieder. Beruhigend!
Es gäbe noch einiges, das mir auf der
Zunge liegt, aber zu umfangreich soll die Nachlese auch nicht werden, sonst
liest sie ja keiner.
Abschließend, danke für Ihr Interesse,
wie immer: keine offizielle Mitteilung des Europa Literaturkreises Kapfenberg,
sonder meine persönliche Meinungen, und wer die Nachlesen nicht mehr bekommen
will, kurze Antwortmail an mich und sie sind aus der Liste gestrichen!
Kommen Sie am 11. April in den Spielraum
oder am 24. April in die österr. Gesellschaft für Literatur in Wien und schauen
Sie, wie unser Reibeisen 2014 wurde!
(ich sage nochmals: ein
Prachtexemplar!)
Hans
Bäck
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