Zeitbote
von Richard Mösslinger
Ursprünglich war ich rund
und grün,
man band aus Reisig mich,
in mich stach man vier
Kerzen rein,
ein Bändchen schmückte
mich.
Ich wurde auf den Tisch
gestellt,
kam meine Zeit heran,
sie setzten sich um mich
herum,
fingen zu singen an.
Wenn dann die erste Kerze
brannt’
war’s wahrlich noch sehr
weit,
bis dass es Heiligabend
war
mit Baum im Lichterkleid.
Heut’ gibt es mich schon
vielerart
aus Plastik, Holz und
Glas,
s’ sind manchmal schön,
auch kitschig oft –
trotzdem erzähl’n sie das,
was ich als schlichter
Kranz verkünd’t,
als ’s sie noch gar nicht
gab,
sie warten, wie ein jedes
Kind
brav auf die
Weihnachtsgab’.
Dann ist die Aufgabe
erfüllt,
der Christbaum herrscht
allein,
egal, woraus wir
hergestellt,
wir werden einsam sein.
Ihr habt uns sicherlich
erkannt
und wisst, wie man uns nennt.
A......... sagt man stets zu uns,
uns gibt’s nur im Advent!
Hier könnte Dein Kommentar stehen!
AntwortenLöschenSehr schön und nostalgisch.
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