von Volitiva
Es geht wieder einmal um die beiden
Geschlechter auf unserem Planeten - ein Thema das nie zu enden scheint!
Diesmal handelt es von einer guten
Bekannten, wir nennen sie der Einfachheit halber Anneliese. Und den Mann lasse
ich einfach namenlos – ich bleibe bei „der Mann“!
Anneliese hat einen Mann kennengelernt,
einen sehr netten Mann. Einen Mann, der eigentlich all ihren Erwartungen
entspricht. Einen Mann, der in so vielen Bereichen sehr gut zu ihr passt. Einen
Mann, der sie versteht. Einen Mann, der sie begehrt. Einen Mann, der einfach
besser nicht sein könnte!
Ist das nicht wunderbar? So etwas wünscht
sich jede Frau in ihrem Leben! Den Mann kennen zu lernen, auf den all das
zutrifft, das sie glücklich macht. Anneliese ist hin und weg – Anneliese ist
einfach nur schwerst verliebt. Und der Mann hat auch irgendwelche Gefühle für
sie!
ABER – es ist ja fast unvermeidbar gewesen,
dass nicht auch in diesem Fall das berühmte „aber“ kommt. Der Mann ist gebunden
– so ein Pech aber auch! Anneliese kann mit vielem umgehen – aber diese
Information wirft sie dann doch ein klitzeklein wenig aus der Bahn! Bedenkzeit!
Bedenkzeit ist gut – da gibt es nämlich
sehr viel zu bedenken, und eigentlich gar nichts! Ihre Gedanken kreisen, ihre
Gefühle spielen verrückt, ihre Konzentration leidet – das Chaos in ihr ist
perfekt! Und sie grübelt viel nach, stellt Thesen auf und versucht zu verstehen
– heraus kommt nur, sie verwirrt sich mit all dem völlig und auch komplett
unnötig selbst.
Wozu überhaupt der ganze Aufwand? Er ist
nicht frei, er ist in festen Händen, er ist vergeben! Und sie? Sie ist
verliebt, sie ist verwirrt, sie ist zutiefst bestürzt, und sie kann nicht
fassen, dass gerade ihr so etwas passiert!
Aber all das ändert nichts an ihren
Gefühlen – natürlich, könnte sie diese ausschalten, würde sie das auf der
Stelle tun, sie mag nämlich keine halben Sachen, funktioniert aber nicht! Also
zerbricht sie sich ihren Kopf wieder und wieder, stundenlang – tagelang –
wochenlang! Und eigentlich hätte sie sich dieses Kopfzerbrechen ersparen können
– sie weiß, sie will ihn. Sie weiß, ihre Gefühle sind so stark, dass sie Vieles
auf sich nimmt und auch hinnimmt, dass sie sich nie hätte träumen lassen.
Außerdem mag sie ja keine halben Sachen! Anneliese weiß nämlich ganz genau, was
sie will - und was sie auf gar keinen Fall will, weiß sie ebenso; nur leider
hilft ihr all das Wissen in dieser Situation überhaupt nicht.
Nur – halbe Sachen mag sie gar nicht!
Auch das ist ihr noch immer bewusst!
Na ja, und irgendwann ist sie es leid
nachzudenken, sie will nicht mehr darunter leiden, sie will ja einfach nur ein
bisschen glücklich sein. Und da fasst sie den entscheidenden Gedanken – obwohl
sie keine halben Sachen mag, findet sie es doch die bessere Lösung, den Mann
ein klein wenig für sich zu haben, als gar nicht! Und Anneliese ist Frau genug,
um zu wissen, dass sie sich selbst damit nicht wirklich etwas Gutes tut – aber
diese Variante ist deshalb entstanden, weil sie den Mann, der all das hat, was
ihn für sie so anziehend und so liebenswert macht, lieber eine kurze begrenzte
Zeit für sich haben möchte, als überhaupt nicht.
Und das, obwohl sie eigentlich keine halben
Sachen mag! Anneliese kann selbst nicht fassen, zu so einem Entschluss fähig zu
sein, aber es ist für sie zu diesem Zeitpunkt einfach nicht anders möglich!
Und zwar deshalb, weil sie es sich wert
ist, dass es ihr gut geht, und der Zeitrahmen spielt momentan nicht die
wichtigste Rolle, denn ob es ihr jetzt sofort schlecht geht, oder in einigen
Tagen, Wochen oder Monaten, ist schließlich egal – leiden wird sie so oder so,
und da sie ja keine halben Sachen mag – leidet sie dann, wenn der Zeitpunkt da
ist lieber richtig, mit allem – Drum und Dran!
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