Donnerstag, 18. August 2016

"It Girl" - Eine Buchbesprechung von Hans Bäck



It Girl

Na da wäre ich „eingefahren“, nahm ich doch tatsächlich an, dass hätte was mit „Informations Technologie“ zu tun! Allenthalben las ich den Begriff, zuletzt im „Falter“ als sich Klaus Nüchtern über die It Girls unter den Autorinnen wichtig machte. Nein, die, nämlich der Klaus Nüchtern und die Autorinnen Vea Kaiser, Valerie Fritsch, Ronja von Rönne, Stefanie Sargnagel und andere haben mit Informationstechnologie nix, aber schon wirklich nix zu tun. Denen so was zu unterstellen, hieße womöglich die Techniker der Informations technology zu kränken. Also, nachschlagen und siehe da: Seit 2009 ist der Begriff im Duden enthalten (!) und bedeutet nix anders als „Damen, die durch ihr häufiges Auftreten in Gesellschaft prominenter Personen (und ihre starke Medienpräsenz) einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind“
Na ja, dann kann ich den Ärger der aufgezählten Autorinnen schon verstehen, wenn der Herr Nüchtern meint, dass sie wegen ihrer Medienpräsenz so bekannt sind und damit ausschließt, dass deren literarische Erfolge dafür verantwortlich seien. Noch dazu, wenn Herr Nüchtern fortsetzt, dass andere (auch namentlich genannte Autorinnen) von den Seitenblicken ignoriert würden, dafür deren Literatur „weit aus interessanter als der Kitsch und das selbstverliebte Generationengeraune ihrer bekannteren Kolleginnen“ sei. Na bumm! Wenn das nicht sitzt! Und umgehend kam die Retourkutsche, begleitet vom „hochwichtigen“ Autor Thomas Glavinic – der hats ja notwendig! Natürlich der Sexismusrausch der Betroffenen wie er über Nüchtern hereinbrach – schon beachtlich. Da stellt sich wieder einmal die Frage nach der herrschenden Zensur in der Literatur. Was darf man alles NICHT mehr schreiben, ohne sich den Zorn der Feministinnen, Gutmenschinnen, also aller Jedermenschinnen zuzuziehen! Herrgott noch einmal, hatten es da die Alten in der Literatur noch gut, die mussten höchstens aufpassen, dass sie dem Herrscher nicht zu nahe traten, das spielt heute keine Rolle mehr, denen können wir Literaten ans Zeug flicken was und wie viel wir wollen, aber wehe, wenn es gegen die weiblichen Damen ginge! Klaus Nüchtern soll uns ein Beispiel sein, den Zorn der vereinten Autorinnen, welche selbstverliebtes Generationengeraune von sich geben, zu vermeiden. Und wenn ich ihm hundertmal rechtgeben muss: Das Buch von Karin Peschka „Der Watschenmann“ steckt alle Neuerscheinungen von Fritsch, Kaiser, Sargnagel (der sowieso) usw. weit in den Schatten. Womit ich sogleich eine Leseempfehlung abgebe: Karin Peschka „Der Watschenmann“ im Verlag Otto Müller. Ein Buch, das sich schwierig gestaltet am Anfang, aber dann „Fahrt aufnimmt“ und den Leser nicht mehr loslässt. Es geht nicht, dieses Buch in einem Zug durchzulesen, ich musste absetzen, Pausen machen (ein Glas Wein dazwischen trinken – gebe ich gerne zu!!) und dann wieder weiter lesen. Unglaublich, mit welchem Sprachkönnen die Autorin da vorgeht und eine Geschichte schildert, wie wir sie schon hunderte Male glauben gelesen zu haben. Aber nein, es kommt doch immer wieder ganz anders. Der Besatzungsboy, der Kummerl, der Stotterer, ach was, liebe Leser: stürzt euch auf das Buch! Es lohnt und Sie werden dann vielleicht dem Klaus Nüchtern und mir recht geben, das Buch ist weitaus interessanter und literarischer als die ungenannten Bücher der zuvor genannten Autorinnen. Und sexistisch ist das Buch „Der Watschenmann“ auch und die political correctness fehlt auch an allen Ecken und Enden und trotzdem (oder gerade deswegen) ist das Buch ein wahres Lesevergnügen, was ich, abschließend bemerkt, von div. Büchern von genannten Autorinnen nicht behaupten will. Aber Gusto und Ohrfeigen ...


Hans Bäck

Eine "Einladung zur Lesung"





2 Männer – 1 Frau

Miteinander – Nebeneinander – Durcheinander


Einladung zur Lesung
6. August 2016
14.30 Uhr
Cafe Renate
(Wienerstrasse 87 – 8605 Kapfenberg)




Ein sommerlicher Spaß, gute (Gitarren) Musik, Texte na ja, rund um das Menschliche-Allzumenschliche, das uns alle an- und umtreibt.
Schmankerln literarischer, musikalischer Art und von der Theke würden durch den Nachmittag begleiten.

Freunde mitzunehmen ist ausdrücklich erwünscht (und der Kauf von Büchern sowieso)

Auf Euer Kommen freuen sich

Andrea-Volitiva, Hans und Wolfgang