Sonntag, 31. März 2013

Bäcks Nachlese - 1. Quartal 2013



Liebe Literaturfreunde!

Ein Winter der nicht weichen will! Aber die Nachlese kommt, verlässlich.
Diesmal:

1) Reibeisen Nr. 30 – 2013
2) Die Rache des Peter H.
3) Provinzposse 2. Teil
4) Stephane Hessel
5) Bücher: Heinrich von der Haar, Manfred Chobot, Robert Schindel
6) Über das Schreiben von Gedichten
7) Glossen
8) Ankündigungen, Termine


Im Detail:

1) Reibeisen Nr. 30 – 2013

Es schaut toll aus! Wie seinerzeit unser Ferstl Edi jeweils feststellte, das neueste „Reibeisen“ ist das Beste und Schönste das es je gab! Und wir sind immer noch zu Steigerungen fähig. Viele Seiten Literatur, sehr gute Prosatexte, ausgewählte Lyrik und was uns ganz besonders freut: Literatur aus Slowenien (heuer der Schwerpunkt des Heftes), Serbien, Ungarn, Polen, Bulgarien und natürlich Deutschland. Unsere deutsche Redaktion hat bereits in ihrem ersten Jahr gute Arbeit geleistet! Sehr interessante Beiträge zur Geschichte Sloweniens, zur Stellung der Frau in der NS-Zeit, Künstlerportraits – lassen Sie sich überraschen, am 19. April im Spiel!Raum der Musikschule ist es wieder soweit, bzw. am 25. April in Wien in der Österr. Gesellschaft für Literatur (Herrengasse 5, Palais Wilczek) – kommen Sie, kaufen und staunen Sie!
Das alles trotz schändlich reduzierten Förderungen – dazu lesen Sie bitte unter Pkt. 3) dieser Nachlese noch mehr.


2) Die Rache des Peter H.

Erstens, Peter H. kann schreiben, das hat er seit vielen Jahren unter Beweis gestellt. Zweitens, er kann am Klavier der Öffentlichkeit virtuos spielen, das hat er 1968 mit der Publikumsbeschimpfung genauso unter Beweis gestellt.
            Und er ist, Drittens, der Ansicht, Preise zu verdienen. Ganz besonders jenen, denn dann eine Kollegin erhielt. Auch eine Österreicherin, aber nicht aus Kärnten stammend, nicht in Paris lebend, sondern in Wien. Also stellte sich Peter H. die Frage: wenn schon der Preis aller Preise an Österreicher vergeben wird, warum nicht an mich?
Es ist also für Peter H. nicht nachvollziehbar, warum nicht er der erkürte Preisträger war, wenn der Preis schon an österreichische Schriftsteller vergeben wurde.
            Da Peter H. ein hochintelligenter Mensch ist, exzellent schreiben kann, sann er auf Rache. An wen sollte sich aber diese Rache richten? An das Komitee in Stockholm? Nein, das wäre zu wenig wirkungsvoll und brächte ihm sofort den Nimbus des Neiders ein. Die Rache sollte jene treffen, welche die Preisentscheidung bejubelten: Die Großkritiker (insbesondere der bundesdeutschen Presse), das Feuilleton, den „Literaturbetrieb“ schlechthin. Wie sollte diese Rache nun aber ausfallen? Ganz klar, mit den Mitteln, die Peter H. zur Verfügung stehen und die er meisterhaft beherrscht. Er begann zu schreiben. Gedanken, die ihm einfielen, als er erwachte „Ein Jahr aus der Nacht gesprochen“ und weil auf diesem Manuskript der Name Peter H. draufstand, fand sich alsbald ein Verleger dafür (Jung & Jung 2010). Nun, jeder Mensch kennt das: Wachwerden, was bringt der Tag, was steht bevor, was habe ich geträumt, wo ist die Zahnpaste – alles diese Banalitäten des Morgens, sie füllen 216 Seiten. Und die Rechnung des Peter H. ging auf: Die Kritiker überschlugen sich vor Begeisterung, egal, was in den Gedanken enthalten war: endlich wieder einen Peter H.! Der Autor saß in seinem Domizil und schüttelte sich vor Lachen. Dann folgte der zweite Streich: „Versuch über den Stillen Ort“ und wieder ging die Rechnung voll auf: Manuskript mit dem Namen Peter H. am Umschlag, und Suhrkamp schlug zu! Da wundert es nicht mehr, wenn junge hoffnungsvolle Autoren bei diesem Verlag keine Chancen haben! Man stelle sich vor: Da sitzt einer am Häusl (auf der Toilette), all das, was ihm dabei durch den Kopf geht, schreibt er nieder, bringt es zu Suhrkamp, die drucken das, machen das Buch, wieder sind zweihundert Seiten voll! Der Autor sitzt in seinem Domizil und schüttelt sich vor Lachen! „Ich kann abgeben was ich will, ob es meine Gedanken beim Wachwerden sind, oder jene beim Schei..en, es ist egal, die drucken alles, wenn nur mein Name draufsteht. Und diese Leute befinden darüber, ob es gerecht war, den Literaturnobelpreis nicht mir zu vergeben, sondern an meine liebe Kollegin!“
            Wie gesagt, bei der Intelligenz des Autors und dessen Können, dürfen wir noch einige Ergebnisse seiner Rache erwarten. Es ist anzunehmen, nein, wir können sicher sein, weil auch da wieder Peter H. drauf steht, wirds gedruckt und verlegt. Man muss dem Autor neidlos Beifall spenden, so hat sich noch niemand am Literaturbetrieb gerächt und diesen bloßgestellt, wie eben der erwähnte Peter H.
Das schreibe ich in tiefer Verehrung für Peter Handke!




3) Provinzposse 2. Teil

Nun, über das Geld schrieb ich ja schon einmal, es ist nicht besser geworden. Die Kürzung unserer Subvention durch die Stadtgemeinde beträgt rd. 28% aber für die Fußballer ist anscheinend noch immer Geld da, denn bei der letzten GR-Sitzung am 21. 3. stand eine neuerliche Subvention für die Kapfenberger Sportvereinigung auf der Tagesordnung.
Es sind nun 100 Tage seit der Amtsübernahme durch den neuen Bürgermeister. Ich habe das zum Anlass genommen und einen Brief über die Nöte und Wünsche des Europa-Literaturkreises geschrieben. Der Kern des Briefes dreht sich natürlich auch ums Geld. Und der unbescheidene Vorschlag an den Bürgermeister Planungssicherheit für einige Jahre und Anhebung der Subvention, dies würde bedeuten jährlich € 15 000,- auf vier Jahre zugesichert. Damit hätten wir in 4 Jahren gerade einmal 10% der Jahressubvention der Fußballer.
AlleBürgermeister in Kapfenberg (dabei egal ob es sich um weibliche oder männliche Amtsträger handelt) sehen anscheinend ihre Profilierungsaufgabe auch am Hauptplatz. Jedesmal wurde beim Wechsel der Bürgermeister der Hauptplatz umgestaltet. Inzwischen  ist er leer geräumt und eine Pflasterwüste. Die letzten Kunstwerke, die ja von uns Steuerzahlern finanziert wurden (und eigentlich uns gehörten) sind irgendwo in einem Schuppen des Wirtschaftshofes (hoffentlich). Nun war es im vergangenen Jahr an der Zeit für die inzwischen abgelöste Bürgermeisterin dafür zu sorgen, dass sich am Hauptplatz „was tut“ Und die Kulturabteilung gehorchte pflichtschuldigst: Als müder Abklatsch des Grazer „Aufsteirern“ gab es in Kapfenberg ein „Anherzen“ Musikkapellen, Chöre und Trachtenvereine traten auf, sangen, musizierten. Vom Literaturkreis wurden fünf Mundartautoren aufgeboten, die aus ihren Texten lasen. Teilweise mussten sie auch nach Kapfenberg anreisen. Der ELKK bekam zur Weiterleitung an die 5 Autoren € 100,- (nein, nicht pro Autor, sondern in Summe!) für 4 – 5 Stunden Anwesenheit am Hauptplatz, Anreise und Lesung! Das ist unwürdig, unanständig, degoutant! Ja das ist wirklich unappetitlich! Ich formuliere das bewusst so! Aber wir erinnern an die Biennale, wo wir an die 60 Nächtigungen nach Kapfenberg brachten und dies ohne jede Unterstützung, bzw. zusätzliche Subvention abwickelten.
€ 100,- für 5 Autoren für 4 – 5 Stunden!
Danke Kapfenberg!
Beschämend!

4) Stephane Hessel

Ihr erinnert Euch: Das ist jener Mensch, der uns mit 94 Jahren  aufforderte „Empört Euch“ und „Engagiert Euch“.  Hessel ist nun mit 95 Jahren verstorben. Seine Aufrufe, seine Ideen aber werden weiterleben. Nochmals: Sein Auftritt im Parlament in Wien (wurde im TV live übertragen) war ein Ereignis. Mit welchem Engagement Hessel sprach, mit welcher Liebe zu den Menschen zugleich. Hier ist ein großer Mensch von uns gegangen und seine Ideen habe ich zum Glück in den beiden schmalen Bändchen zu Hause und kann nachlesen.


5)  Neue Bücher


Ich hatte ja angekündigt, den weihnachtlichen Bücherberg aufzuarbeiten. Es ist geschehen. Eine Fülle von lesenswerten Büchern lag auf meinem Tisch. Über die nicht lesenswerten Bücher schweige ich, die erwähne ich nicht einmal (aber es gab welche).
Um diese Nachlese nicht zu umfangreich werden zu lassen, verweise ich auf unsere Homepage: www.europa-literaturkreis.net/Lesetipps dort sind die ausführlichen Besprechungen enthalten. Ich gebe hier nur eine Kurzform:

Heinrich von der Haar: „Mein Himmel brennt“ und „Der Idealist“
Beide Bücher um Verlag Kulturmaschinen Berlin.

Romane in der Nachfolge der realistischen Dorfromane, wie wir sie in den 1970er von Innerhofer, von Brigitte Schwaiger u. a. lasen? Ja und nein. Es war für mich interessant zu erleben, zu erlesen, wie die Brutalität des Landlebens nicht nur im alpinen Bereich stattfand, sondern auch am flachen Lande NRW. Das Leiden des jungen Heini, der lesen möchte aber Schweinefüttern muss, der zur Schule gehen will, aber Kartoffel setzen oder Rüben ziehen oder was immer am Hof wichtiger war. Das Erleben der Brutalität des Dorfes in seiner Abgeschiedenheit, das Außenseitersein des Buben, der ja ständig nach Schweinestall stank, dann endlich eine Jugendgruppe erleben können, um dabei gleich die nächste Schädigung zu erfahren, all das, bis es ihm endlich gelingt auszureißen, sich abzusetzen, in die Schule nach Münster zu kommen.
Dort macht er das Abitur, geht nach Berlin an die Uni, landet in einer WG und lernt die aufgeheizte Stimmung der Studentendemos kennen, engagiert sich, und erleidet das Schicksal aller Linkslinken jener Zeit: die permanente Revolution geht an jenen vorüber, für die sie eigentlich gedacht war. Die Siemensarbeiter rufen den Demonstranten zu „geht malochen oder macht rüber in de Osten“ Der inzwischen zum Heiner gewordene versucht sich als Berufsschullehrer, macht die Lehrlinge auf deren Rechte aufmerksam, will sie aktivieren, dafür einzutreten. Er beginnt zu zweifeln, als die Jungen die Lehrplätze verlieren, ja sogar Selbstmord verüben. Zuletzt gerät er noch in eine Falle der Türkenmafia, überlebt gerade noch. Seine Conclusio? „Ich unterstütze Azubis (das sind die bundesdeutschen Auszubildenden = Lehrlinge) nur noch, wenn sie selbst was organisieren!“ und „Das Gerechtigkeitsideal wird wie jede Utopie missbraucht“
Die Stärke des ersten Bandes ist die direkte Sprache, die unverblümte Schilderung der Brutalität, der zweite Band fällt von der Spannung her ab. Wer jedoch die Erinnerung an jene Jahre erleben will, als gegen den Nachrüstungsbeschluss, die Pershing II Stationierung demonstriert wurde, wer vielleicht selber den Pflasterstein gegen die Polizisten warf, Jahre bevor er den Marsch durch die Institutionen antrat, für den ist das Buch interessant und wichtig.

Manfred Chobot:

Der Tag beginnt in der Nacht
Sonderzahl Verlag

Kennen Sie, verehrte Leser, den Zustand, wenn Ihnen eine Schachtel mit den Teilen eines Puzzles aus der Hand fällt? Alles ist durcheinander und es gibt die Vorlage, welches Bild entstehen sollte, nicht mehr? Sie wollen jedoch das Puzzle wieder zusammensetzen. Wie beginnen?
Natürlich mit jenen Teilen, die eine gerade Kante haben, denn das sind die Randstücke. So schaffen Sie einmal die Umrandung. Dann können Sie weitersuchen und werden entdecken, was der Autor da alles in seinen Träumen verborgen hat. Sie werden (fast) allen österreichischen Schriftstellern der Gegenwart begegnen, wenn es Ihnen gelingt, die Puzzleteile zu entschlüsseln und richtig einzuordnen. Ein Buch, das so richtig Freude macht und Appetit auf das Erkennen, das Enträtseln. Das Buch, der Autor, gibt uns nichts vor, wie einzelne Passagen zu „verstehen“ seien, es ist jeder eingeladen, sich selbst seine Träume hineinzudenken.
Ein außergewöhnlicher Spaß!

Robert Schindel „Der Kalte“
Suhrkamp

Lange hats gedauert, bis der zweite Roman Robert Schindels erschien. Hat sich das Warten gelohnt? Das mag für viele Leser eine unbeantwortbare Frage bleiben. Nochmals die Zeit der Waldheim-Affaire aufrollen? Wieder die Zeit aufarbeiten, die Vergangenheit bewältigen? Das Buch wurde in der Presse ja schon hinlänglich besprochen und vorgestellt. E ist natürlich meisterhaft geschrieben, wie ja bei Schindel nicht anders zu erwarten.  Es ist verschlüsselt und verklausuliert – warum eigentlich? Die meisten der geschilderten Akteure sind entweder tot oder nicht mehr in Österreich. Der Lesegenuss stellt sich m. E. erst dann ein, wenn man in der Lage ist, mindestens 60% der handelnden Personen zu identifizieren. Wenn man draufkommt, hinter welchem Pseudonym sich Vranitzky, Sinowatz, Hrdlitschka, Peymann, Bernhard, verbergen, wie sich die dann mit den Romanfiguren, den erfunden und gelebten, verbinden und die Zeit erleben, dann kann man als Leser herzlich lachen. Schindel zeigt uns ein Panoptikum der Wiener Jahre 1984 bis 1989 detailverliebt, nein: detailversessen. Es würde Spaß machen, die Wege des Edmund Fraul einmal in Wien nachzugehen, die Lokale aufzusuchen.
Um zusammenzufassen: für mich als Leser (und Schindel-Verehrer) hat sich das Warten gelohnt! Ein wunderbares Buch. Wenn ich auch nicht in alle Lobeshymnen des Feuilletons einstimme: zeitgeschichtlich, sprachlich: Köstlich! Von der vielzitierten Aufarbeitung bleibt nach einer zeitlichen Distanz von mehr als 30 Jahren nicht viel übrig, umso mehr, auch Schindel seine Protagonisten (rechtzeitig) sterben lässt.
Ein großes Lesevergnügen, das aber viel zeitgeschichtliches Erinnerungsvermögen verlangt.


6) Über das Schreiben von Gedichten

„Ach, aber mit Versen ist so wenig getan, wenn man sie zu früh schreibt. Man sollte warten damit und Sinn und Süßigkeit sammeln ein ganzes Leben und ein langes womöglich, und dann, ganz zum Schluss, vielleicht könnte man dann 10 Zeilen schreiben, die gut sind. Denn Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug), - es sind Erfahrungen. Um eines Verses willen muss man viele Städte sehen, Menschen und Dinge, man muss Tiere kennen, man muss fühlen, wie die Vögel fliegen, und die Gebärde kennen, mit welcher die kleinen Blumen sich auftun am Morgen. Man muss zurückdenken können an Wege in unbekannten Gegenden, an unerwartete Begegnungen und an Abschiede, die man lange kommen sah, - an Kindheitstage, die noch unaufgeklärt sind, an Eltern, die man kränken musste, wen  sie einem eine Freude brachten und man begriff sie nicht, (...) an Tage in stillen Stuben und an Morgen am Meer, an das Meer überhaupt, an Reisenächte, die hoch dahinrauschten und mit allen Sternen flogen – und es ist noch nicht genug wenn man das alles denken darf. Man muss Erinnerungen haben an viele Liebesnächte, von denen keine der anderen glich, aber auch bei Sterbenden muss man gewesen sein, muss bei Toten gesessen haben. Und es genügt nicht, dass man die Erinnerungen hat, man muss diese auch vergessen können und die Geduld haben, zu warten, dass sie wiederkommen. Denn die Erinnerungen selbst sind es noch nicht Erst wenn sie Blut in uns werden, Blick und Gebärde, namenlos und nicht mehr zu unterscheiden von uns selbst, dann erst kann es geschehen, dass in einer sehr seltenen Stunde das erste Wort eines Verses auftaucht in ihrer Mitte und aus ihnen ausgeht.
(R. M. Rilke Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge)
Diesem Bekenntnis des Dichters ist wohl nichts mehr hin zuzufügen!
Möge es allen, die versuchen Gedichte zu schreiben, ins Herz eingebrannt sein!


7) Glossen

Thomas Bernhardt nannte Deutschland einmal die „Kornkammer des perversen Stumpfsinns“
Nun, der große Spötter, Grantler, Schimpfer wird sich wohl was gedacht haben dabei. Obwohl ja auch bekannt ist inzwischen, dass Bernhardt manche seiner Tiraden wohl auch um den Schimpfens willens so und nicht anders formulierte. Das Schicksal der großen Räsonierer ist anscheinend wirklich immer dasselbe: Ist ihr Zeit abgelaufen, vorbei, wer spricht dann noch von ihnen? Bleiben wird das von diesen Dichtern was Bestand hat. Regt sich jemand noch auf, wenn irgendwo auf einer Provinzbühne „Heldenplatz“ gespielt würde? Im Burgtheater steht er schon jahrelang nicht mehr am Spielplan. Warum eigentlich auch?
Doch zurück zur Einleitung: Deutschland die Kornkammer des perversen Stumpfsinns. Nun, das müsste man anschauen, was dahinter steckt. Für einen Österreicher klingt natürlich so ein Satz gut! Das geht wie Öl hinunter. Wenn ich an einige der heute zitierten Bücher zurückdenke, dann kann es schon vorkommen, dass ich diesem Satz einiges abgewinnen kann! Es geht mir aber auch darum, anderes zu bedenken und daran zu erinnern:

In Italien bekam ein Komiker auf Anhieb etwa 25% der Wählerstimmen, in Berlin zogen die Piraten in den Landtag ein, die (SED)-Linken sitzen in was weiß ich wie vielen Landtagen und in Österreich sammelt ein alter Milliardär die Proteststimmen ein,  wie in der Kirche der Messner die Spendermünzen. Was ist denn da los?
Kommen wir da doch ein wenig dem Satz Thomas Bernhardts näher?
Vor 75 Jahren wurde Österreich „angeschlossen“, vor 91 Jahren marschierten die italienischen Faschisten „auf Rom“. Die Slogans unter anderem: Weg mit den Parteien!
Das ist auch heute wieder populär, doch was ist anstelle der Parteien dann?

Seien wir vorsichtig, wenn es auch  populär klingt, die Politiker heimzuschicken, die Parteien abzuschaffen. Obwohl sie es alle miteinander verdient hätten, aber, um mit Churchill zu sprechen, was besseres gibt es noch immer nicht. Eine Möglichkeit wäre, die Sesselkleberrei abzuschaffen und wer drei Funktionsperioden hindurch Mandatar war, darf erst wieder nach 25 Jahren erneut antreten.
Aber sonst? Was geht denn weiter? In Italien? In Berlin? In Österreich?
Ich meine, aufpassen, solch populäre Sprüche gab es schon einmal und die Aktionen dazu auch. Diese  Experimente sind nicht gut ausgegangen!

8) Ankündigungen, Termine

Reibeisenpräsentationen: 19. April Kapfenberg, 25. April Wien, weitere folgen (auch in Deutschland mit Hilfe unserer deutschen Redaktion)

Einsendeschluss für Reibeisen Nr. 31: Ende Juni 2013 (siehe auch dazu Homepage und Reibeisen-Einschaltung)

Jeden ersten Dienstag im Monat: Neue Texte, Lesungen und Besprechen neuer Texte von Mitgliedern und Gästen, jeweils 19h im Klublokal im KUZ
Jeden dritten Mittwoch im Monat: Literarurcafe im „Qualtinger“ Autorengedenktage, neue Bücher, Diskussion über Autoren der Gegenwart und Vergangenheit

Weiters regelmäßige Haiku-Abende und „Dialoge in Literatur“ siehe dazu unsere Homepage!

Weiterbildung: 10. -13. Oktober 2013 in Piran (SLO) Workshop für Prosa und Lyrik (Prosa nur mehr Warteliste) mit Karl Mittlinger und Reinhard Mermi

Aflenzer Kunstwochen: 8. August bis 10. August Lyrik und Prosa mit Ruth Barg, Christine Teichmann und Hans Bäck, siehe dazu www.aflenzer.kunstwochen.at (Programm und Kosten)

23. Mai 2013: Jahreshauptversammlung des Europa Literaturkreis Kapfenberg mit Neuwahl

3. bis 11. Mai 2013: „Mürzkraft“  verschiedene Kulturprojekte im Mürztal www.muerzkraft.at


Liebe Leser dieser Nachlese:
Es wurde wieder umfangreich! Bitte um Nachsicht, aber ich werde ausführlich bleiben, außer es passiert nix mehr!

Wie immer zum Abschluss:
Wer diese Nachlesen nicht mehr haben will, kurze Antwortmail an mich, und die Streichung aus der Liste ist schon geschehen.
Diese Nachlesen sind meine persönliche Ansichten und nicht die offiziellen des ELKK!
Es freut mich aber, wenn sie trotzdem in die Homepage und auf den Blog aufgenommen werden.

Sendet Eure Stellungnahmen, ich würde gerne auch Beiträge von Euch bringen!

Mit herzlichen Ostergrüßen aus der winterlich weißen Steiermark

Hans Bäck